Mai 2018
Stand des Projekts
In den letzten Monaten teilte das Monitoring-Team Gebietsflächen der aktiv teilnehmenden Kommunen kleinräumig in 289 Teilgebiete auf und bezog erste Daten für Analysen auf dieser Ebene. Aktuell führt es zahlreiche Interviews mit der Bevölkerung sowie verschiedenen Akteurs- und Interessensgruppen. Diese zeigen unter anderem, wie die Menschen vor Ort den Einfluss des Flughafens wahrnehmen.
Zur Typisierung der kleinräumigen Gebiete nutzen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vorerst drei Indikatoren: Bevölkerungsentwicklung, Anteil Nichtdeutscher und den Bezug von Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB-II). Strukturell ähnliche Gebiete wurden zusammengefasst und bislang sieben Clustern zugeordnet. Darüber hinaus sind kleinräumige Fluglärmdaten verfügbar: sie zeigen in den jeweiligen Teilgebieten diejenigen Flächen- und Bevölkerungsanteile, die besonders stark von Fluglärm betroffen sind. Dadurch können Teilgebiete mit und ohne Fluglärm in ihrer sozialräumlichen Struktur miteinander verglichen werden.
Qualitatives Forschungsprogramm
Neben den quantitativen Analysen führt das Monitoring-Team seit Februar 2018 qualitative Interviews durch. Aktuell finden Experten- und Gruppeninterviews statt, unter anderem mit Bürgerinitiativen, der Wirtschaft und den Kommunen. Sie helfen dem Monitoring-Team dabei, die gewonnenen Daten und Annahmen zur Wirkung des Flughafens und des Luftverkehrs zu überprüfen und zu interpretieren. In drei Fallstudien untersucht das Monitoring-Team in den kommenden Wochen die Ansiedlungsentscheidungen von Unternehmen, die Zu- und Wegzugsmotive der Wohnbevölkerung sowie deren Umgang mit Lärm. Die Fallstudien werden in einem flughafennahen Gewerbegebiet (MainLog-Gelände in Neu-Isenburg), in je einem schon länger beziehungsweise neu mit Fluglärm belasteten Wohngebiet (Hechtsheim bzw. Weisenau/Oberstadt in Mainz) sowie in einem Neubaugebiet mit Lärmbelastung (Mörfelden-Walldorf) realisiert. Im nächsten Schritt wird die Bevölkerung dann sowohl in Fokusgruppen als auch in 200 Einzelinterviews dazu befragt, wie sie die untersuchte Region aus alltäglicher und beruflicher Perspektive wahrnimmt. Die subjektiven Einschätzungen werden in die wissenschaftlichen Untersuchungen des Sozialmonitorings einbezogen.